1️⃣ Erkrankte müssen für ihre Rechte kämpfen

📌 Vor fast zwei Jahren berichtete DOSSIER erstmals über ME/CFS und Post Covid – und den Kampf der Betroffenen um ­Anerkennung. Weil ­Erkrankte wie Preller mitunter nicht mehr arbeiten gehen können, müssen sie bei der Pensionsversicherungsanstalt um Unterstützung ansuchen.

📌 Doch Hilfe ist keineswegs garantiert: Wenn Gutachter·innen die Krankheit nicht ernst nehmen, führt der Weg oft nur über das Gericht – eine zusätzliche Belastung für ME/CFS- und Post-Covid-Betroffene.

2️⃣ Falsche Therapien können schaden

📌 Bei ME/CFS und Post Covid ist eine medizinische Reha oft nicht ratsam. Im Gegenteil: Sie kann schaden. Im Rahmen von Aktivierungs­therapien werden Erkrankte etwa zu körperlicher Aktivität motiviert – und gerade das kann bei ME/CFS bis zum Zusammenbruch führen. Der Grund dafür ist das Hauptsymptom der Erkrankung: die sogenannte ­Post-Exertional Malaise. Konkret bedeutet das, dass sich die Symptome nach Anstrengungen weiter verschlimmern.

📌 Trotzdem werden ­Betroffene mit ME/CFS und Post Covid von Kranken- und Pensionsversicherungsträgern mitunter zu einer Reha gedrängt – bei Weigerung können ihnen Sozialversicherungsleistungen gestrichen werden.

3️⃣ Ärzt*innen fehlt das Wissen, Fortbildungen sind fragwürdig

📌 DOSSIER hat zwei ärztliche Fortbildungen zu Post ­Covid und ME/CFS besucht: Die Vortragenden vermittelten dort Inhalte, die in Fachkreisen heftig kritisiert werden – etwa dass ein Großteil der Betroffenen simuliere oder die Erkrankung psychosomatisch sei. Für Erkrankte kann das schwerwiegende Folgen haben: die Nichtgewährung von Sozialleistungen und sogar Fehlbehandlungen.

📌 Bei beiden Veranstaltungen handelte es sich um von der Ärztekammer ­approbierte Fortbildungen renommierter Organisationen. Als Folge der DOSSIER-Recherche will die Kammer Überprüfungen einleiten.

Quelle: Dossier.at