WU-Studenten haben die Kosten des "Chronischen Fatigue Syndroms" berechnet. Diese sind wegen der Schwere der Krankheit besonders hoch.
Ein Semester lang haben Studierende der WU Wien ausgerechnet, wie schwer ME/CFS, die Folge-Erkrankung von Long Covid, nicht nur für Betroffene ist, sondern auch finanziell wiegt. Die sozioökonomischen Kosten betragen in Österreich über 47.000 Euro pro Person. Aufgrund des meist heftigen Krankheitsverlaufs zahlen wir für die fehlende Versorgung des "Chronischen Fatigue Syndroms" jährlich etwa 2,57 Milliarden Euro.
Internationale Studien zeigen, dass bis zu 75 Prozent der ME/CFS-Patienten so schwer krank sind, dass sie nicht mehr arbeiten können. "Der größte Teil der sozioökonomischen Kosten entsteht daher durch eine Reduktion oder den Verlust des Einkommens – auch von pflegenden Angehörigen," so das Ergebnis der Studie.
Derzeit gibt es in Österreich kaum Daten zu ME/CFS, das erschwerte auch die Arbeit der WU-Studenten. Sie mussten sich mit wissenschaftlicher Literatur aus Ländern wie England oder Australien behelfen, um Annahmen für Österreich abzuleiten.
"Leider wurde trotz politischem Entschluss auch in der aktuellen Version der medizinischen Leitlinie ME/CFS erneut bewusst ausgeklammert. Das ist eine verpasste Chance und bei der aktuellen Dringlichkeit nicht nachvollziehbar", ärgert sich Kevin Thonhofer, Obmann der ÖG ME/CFS.
Langfristig kann laut WU Wien nur eine größere Investition in die Erforschung von Behandlungsmöglichkeiten für ME/CFS dazu beitragen, die hohen Kosten zu senken.
Quelle: Heute.at