ℹ️ Die bisherigen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass veränderte Verbindungen zwischen den verschiedenen Gehirnregionen das Hauptproblem bei ME/CFS und Fibromyalgie sind – und genau darauf haben sich Leighton Barnden und das Team des National Centre for Neuroimmunology and Emerging Diseases (NCNED) in dieser Studie konzentriert.

📌 Mithilfe eines 7-Tesla-Ultrahochfeld-MRT untersuchten sie die Verbindungen zwischen Bereichen im subkortikalen oder unteren Teil des Gehirns, während die Teilnehmer eine kognitive Aufgabe bearbeiteten.

➡️ Bewegungsprobleme

Eine verringerte Konnektivität (sprich Aktivität) zwischen einem Teil des Kleinhirns und dem Hirnstamm deutet darauf hin, dass die Signale, die dabei helfen, sich mühelos zu bewegen, Dinge mit den Augen zu verfolgen, richtig zu stehen und geschickte Bewegungen auszuführen, nicht so durchkommen, wie sie sollten.

➡️ Probleme im Frontalhirn

Eine „Überstimulation“ in einem Teil des Gehirns deutet darauf hin, dass die frontalen Bereiche des Gehirns, die uns bei der Ausführung von Aufgaben helfen und das emotional aufgeladene limbische System unter Kontrolle halten, beschädigt wurden.

➡️ RAS

Eine verringerte Konnektivität zu mehreren Bereichen des Kleinhirns deutet darauf hin, dass das RAS, das uns wach hält, Schlaf-Wach-Zyklen reguliert und die Aufmerksamkeit steuert, gehemmt wurde.

➡️ Erhöhte Aktivität des Default Mode Network (DMN)

Eine stärkere Konnektivität (Aktivität) im DMN deutete darauf hin, dass noch mehr Probleme mit der Wachsamkeit vorhanden waren, wobei Gedankenschweifen, selbstbezogenes Denken und negative Gedanken in den Vordergrund traten. Eine erhöhte Aktivität des DMN wurde in Konnektivitätsstudien häufiger nachgewiesen als in jedem anderen Teil des Gehirns.

📌 Probleme mit dem Salienznetzwerk wiesen darauf hin, dass die Aufmerksamkeit von ME/CFS-Patienten gezwungen war, sich mit Sinnesempfindungen und Schmerzen auseinanderzusetzen – und könnten die Konzentrationsschwierigkeiten, das möglicherweise verstärkte Grübeln, die negativen Gedanken usw. erklären.

Die verstärkten Verbindungen des Default Mode Network mit der Amygdala und dem Hypothalamus bei ME/CFS lassen darauf schließen, dass ein Zustand chronischen Stresses beide Stressreaktionsachsen gestört hat.

📌 Im „DMN-Modus“ festzustecken, hat erhebliche Auswirkungen auf den Energieverbrauch. Der Versuch, eine Aufgabe zu erledigen, während die Gedanken abschweifen, verbraucht mehr Energie. Sich bei der Ausführung körperlicher Aufgaben reibungslos und effizient zu bewegen, wird unmöglich.

📌 Da Dopamin – der Belohnungsneurotransmitter – das DMN unterdrückt, könnten niedrige Dopaminspiegel bei der Aktivierung des DMN eine Rolle spielen. Dopamin sorgt für die Motivation und damit für die Energie, die man braucht, um Aufgaben zu erledigen. Die Anwendung von Stimulanzien kann schwierig sein, aber sie können den Dopaminspiegel erhöhen und wurden bei einigen Menschen mit ME/CFS/FM erfolgreich eingesetzt.

📌 Neurostimulation und die Unterstützung der Mitochondrien könnten ebenfalls hilfreich sein, die meisten Empfehlungen konzentrieren sich jedoch auf Techniken für Körper und Geist (Achtsamkeits- und Meditationsübungen, das Hinterfragen und Ersetzen negativer Gedanken, das gezielte Ausüben konzentrierter Aufmerksamkeit, Meditationen der liebenden Güte, Atemtechniken (siehe Blog), Apps zum Gehirntraining und das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs). 

 

Quelle: healthrising.org