📌 Die RKI-Protokolle sorgen erneut für Wirbel: Einer Gruppe um eine Journalistin wurde eine ungeschwärzte Version zugespielt. Sie veröffentlichte sie daraufhin online. Es handele sich um den kompletten Datensatz aller Sitzungsprotokolle des Krisenstabs aus der Zeit zwischen 2020 und 2023. Besonders eine Passage schlägt große Wellen: Darin sagt der RKI-Krisenstab, dass der Begriff „Pandemie der Ungeimpften“ aus fachlicher Sicht nicht korrekt sei, da die Gesamtbevölkerung zum Infektionsgeschehen beitrage. Der damalige Bundesgesundheitsminister, Jens Spahn, hatte den Begriff mehrmals verwendet.
📌 Dieser sei „ungünstig gewählt“ gewesen, sagt der Frankfurter Virologe Dr. Martin Stürmer im Interview mit ZDFheute live. Die rasche Pandemieausbreitung allein den Ungeimpften anzulasten, sei fachlich nicht korrekt. Zudem hätte dies dazu geführt, dass die 2G- und 3G-Konzepte zu spät aufgehoben worden seien. Dies habe zur „Spaltung der Gesellschaft“ beigetragen, so Stürmer. Auch Impfrisiken hätten klarer kommuniziert worden sollen. Die RKI-Files könnten nun dazu beitragen, dass „Entscheidungsprozesse besser nachzuvollziehen“ sind, um so auf einer „sachlichen Ebene“ diskutieren zu können. Stürmer kritisiert, dass das RKI eine teilweise geschwärzte Version veröffentlicht hatte.