Der Artikel "Energy Drain: Could an African Virus Tell Us Much about ME/CFS, Long COVID and other Postviral Illnesses?" untersucht die potenzielle Rolle des >Krim-Kongo-Hämorrhagischen Fieber-Virus (CCHFV) bei der Entstehung von postviralen Erkrankungen wie ME/CFS und Long COVID. Obwohl CCHFV hauptsächlich in Afrika, dem Nahen Osten und Asien verbreitet ist, zeigt die Studie, dass die Herkunft des Erregers keine ausschlaggebende Rolle bei der Entwicklung dieser postviralen Syndrome zu spielen scheint.

Die Studie, die von schwedischen, britischen und türkischen Forschern durchgeführt wurde, befasste sich mit der genetischen Expression von Immunzellen bei 30 hospitalisierten CCHFV-Patienten und 30 gesunden Kontrollpersonen. Dabei wurde festgestellt, dass Immunzellen während der frühen Phase der CCHFV-Infektion eine “hypermetabolische” Reaktion zeigen, bei der sie ihre Energieproduktion deutlich steigern, um gegen den Erreger anzukämpfen.

Diese erhöhte metabolische Aktivität stellt die Zellen unter erheblichen Stress und führt zu einer Umstellung des Stoffwechsels. Patienten, deren Immunzellen nicht in der Lage waren, mit diesen metabolischen Anforderungen Schritt zu halten, waren anfälliger für schwerwiegendere Krankheitsverläufe.

Interessanterweise zeigte sich nach etwa 30 Tagen, wenn der Erreger besiegt zu sein scheint, dass die Patienten Anzeichen einer “Energiestörung” und metabolischen Insuffizienz aufwiesen. Dies führte zu anhaltender Fatigue und anderen Symptomen, ähnlich wie bei ME/CFS und Long COVID. Die Forscher folgerten daraus, dass Probleme mit der Energieproduktion der Zellen zu postviraler Fatigue führen können, unabhängig von der Herkunft des Erregers.

Die Ergebnisse werfen auch Fragen darüber auf, warum die Immunzellen nach der Infektion in einen hypometabolischen Zustand geraten und wie dieser Zustand langfristige Auswirkungen auf den Patienten haben kann. Diese Erkenntnisse könnten wichtige Implikationen für die Behandlung und das Verständnis von ME/CFS, Long COVID und anderen postviralen Erkrankungen haben, indem sie den Fokus auf die Bedeutung der zellulären Energieproduktion lenken.

Quelle: healthrising.org