ℹ️ Die Symptome einer ME/CFS (myalgische Enzephalomyelitis/chronisches Fatigue-Syndrom), einer schweren Form des postakuten Infektionssyndroms, traten in einer US-Kohortenstudie bei Patienten, die während der Pandemie positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden, nicht häufiger auf als bei symptomatischen Personen mit einem negativen Testergebnis. Dies geht aus den in JAMA Network Open (2024) veröffentlichten Ergebnissen hervor. Link

📌 An der webbasierten Umfrage hatten 4.378 Personen teilgenommen, bei denen es zwischen dem 11. Dezem­ber 2020 und dem 29. August 2022 zu COVID-ähnlichen Symptomen gekommen war. Der Test auf SARS-CoV-2 war allerdings nur bei etwa der Hälfte positiv ausgefallen. Die anderen hatten vermutlich einen anderen Virusinfekt, der allerdings nicht abschließend diagnostiziert wurde.

📌 Wie Elizabeth Unger von den CDC in Atlanta/Georgia und Mitarbeiter berichten, erfüllten 3,4 % der Patienten 3 Monate nach ihrer akuten Erkrankung an COVID-19 die 2015 vom Institute of Medicine (IOM) aufgestellten Kriterien für ein ME/CFS (wobei dies nicht von einem Arzt bestätigt wurde).

📌 Die Ergebnisse zeigen nach Ansicht von Unger zweierlei. Zum einen scheint COVID-19 nicht häufiger zu ME/CFS-ähnlichen Symptomen zu führen als andere Virusinfektionen, was ein gutes Zeichen ist. Auf der anderen Seite unterstreiche die Prävalenz von 3 % bis 4 % die hohe Krankheitslast, die die Pandemie in den USA und vermutlich auch in anderen Ländern hinterlassen

Quelle: Ärzteblatt