ℹ️ Ein Forschungsteam der Universitätsmedizin Leipzig hat eine mögliche Ursache für die Entstehung von Long Covid gefunden. Die Störung von bestimmten Signalwegen im Nervensystem spielt dabei eine wichtige Rolle. Zudem wurde im Rahmen dieser Heilversuche erstmals die positive Wirkung von Nikotinpflastern auf Long Covid Symptome bildgebend aufgezeigt. Erste Ergebnisse wurden im Fachjournal Bioelectronic Medicine publiziert.
📌 Wissenschaftler:innen an der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Leipzig fanden heraus, dass eine Störung der cholinergen Neurotransmission eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Long Covid spielen könnte. Das Spike-Protein des SARS-CoV-2-Virus weist eine hohe Affinität zu cholinergen Rezeptoren auf, was zu einer Blockade dieser wichtigen Signalwege im Nervensystem führen kann.
📌 Diese Mechanismen könnten nicht nur die kognitiven Beeinträchtigungen und die sogenannte Gehirnnebel-Symptomatik erklären, sondern auch zahlreiche weitere Symptome wie Fatigue, eine Form von Kraftlosigkeit, Atemnot, Autoimmunreaktionen und Gefäßdysfunktionen.
📌 Im Rahmen des Heilversuchs wurde durch den gezielten Einsatz von Nikotin über die Haut eine signifikante Verbesserung der neurologischen Symptome, insbesondere der Sprachstörungen, bei einer Long-COVID-Patientin erzielt. Diese Effekte wurden mittels des bildgebenden Verfahrens der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) anschaulich dargestellt.
📌 Erstautor Dr. Marco Leitzke, Oberarzt am Department für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin der Helios Klinik Leisnig, erklärt: „Wir haben die Patientin vor und nach der Nikotinpflaster-Therapie bildgebend untersucht. Die Auswertung der PET-CT/MRT-Bilder zeigt eindrucksvoll, dass das Nikotinmolekül die Rezeptoren von dem viralen Spike-Protein befreit und so die physiologische cholinerge Neutransmission wieder ermöglicht hat.“
📌 Basierend auf den neuen Erkenntnissen plant das Forschungsteam, die Behandlungsmöglichkeit mittels der Nikotinpflastertherapie weiter zu untersuchen, um neue therapeutische Optionen für Betroffene von Long Covid zu entwickeln.
Quelle: Uni-Leipzig.de