ℹ️ Chronische Erschöpfung, starke Schmerzen und andere schwere Beschwerden: Die Corona-Pandemie hat die Multisystem-Erkrankung ME/CFS ins Blickfeld gerückt. Die Medizin weiß noch nicht viel über diese Krankheit, die die Betroffenen aus dem Leben reißt. Um die Patienten adäquat zu versorgen, sind Aufklärung und Forschung vonnöten.
📌 Inhalte im Überblick:
➡️ Versorgung unzureichend
➡️ Fehldiagnosen gestellt
➡️ Mehr Aufklärung der Ärzte
➡️ Richtlinie verabschiedet
➡️ Bundesmittel bereitgestellt
📌 Versorgung unzureichend:
Elbers: „Wir bekommen regelmäßig Rückmeldungen von Erkrankten, dass Anträge auf einen Pflegegrad, einen Grad der Behinderung oder eine Erwerbsminderungsrente nicht anerkannt werden.“ Der Grund sei fehlendes oder mangelndes Wissen über die Schwere der Erkrankung. „Die Patienten fühlen sich vom Gesundheitssystem ausgeschlossen.“
📌 Fehldiagnosen gestellt:
„Statt der richtigen Diagnose werden dann fälschlicherweise neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen diagnostiziert“, sagt Scheibenbogen. Das belegt eine Public-Health-Studie (Habermann-Horstmeier, Habermann 2023, siehe Link).
Danach gaben etwas mehr als 63 Prozent der Probanden an, dass Ärzte ihre Beschwerden als Depression, Burnout oder Ähnliches eingeordnet hätten.
📌 Mehr Aufklärung der Ärzte:
Um die Situation zu verbessern, überreichten 2023 die Deutsche Gesellschaft für ME/CFS und die Patienteninitiative Long Covid der Regierung den „Leitfaden für Vorhaben zur Erforschung und Versorgung von ME/CFS und Post-Covid-Syndrom“ (siehe Link)
📌 Richtlinie verabschiedet:
Ende vergangenen Jahres hat der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) mit der Long-Covid-Richtlinie die Weichen dafür gestellt (siehe Link)
📌 Bundesmittel bereitgestellt:
Als ein Meilenstein gilt die Förderrichtlinie des Bundesforschungsministeriums für die Finanzierung interdisziplinärer Verbundvorhaben zur Erforschung der Krankheitsmechanismen. Dafür stellte das Ministerium im vergangenen Jahr 15 Millionen Euro bereit.
81 Millionen Euro sollen in die Forschung und in die Vernetzung von Best-Practice-Modellen fließen. Mit weiteren 52 Millionen Euro soll die Versorgung von Kindern mit Long Covid gefördert werden.
Quelle: AOK