ℹ️ Führt eine Covidinfektion – und in seltenen Fällen die Impfung – zu einer Autoimmunerkrankung? Eine Studie an Mäusen scheint genau das zu bestätigen.
📌 Viele Patienten mit Long Covid werden innerhalb von ein bis zwei Jahren langsam wieder gesund. Bei ihnen könnte der Grund für die lang anhaltenden Symptome eine Viruspersistenz sein: dass der Körper Sars-Cov-2 zuerst nicht los wird.
📌 Doch bei manchen Patientinnen ist keine Verbesserung zu beobachten, und sie sind auch noch nach drei Jahren krank. Oft wird dann ME/CFS diagnostiziert.
📌 Holländische Forschende um Hung-Jen Chen und Jeroen den Dunnen vom Amsterdam University Medical Center (UMC) haben Immunglobulin G von Long-Covid-Patientinnen und -Patienten und gesunden Personen Mäusen injiziert. Immunglobulin G ist die Antikörpergruppe, welche die Mehrheit aller Antikörper in Menschen ausmacht.
📌 Zwei Maus-Gruppen entwickelten Symptome, die auf Schmerz-Überempfindlichkeit hindeuten, in der dritten Gruppe war die Bewegungsaktivität reduziert.
📌 Die Forschenden schliessen daraus, dass Antikörper bei der Entstehung von Long Covid eine Rolle spielen und dass Autoimmunität daher eine Ursache bei Long Covid sein kann. Weil die Mäuse unterschiedliche Symptome entwickelten, vermuten die Forschenden, dass verschiedene Gruppen von Autoantikörpern vorhanden sind.
📌 An einer Onlinekonferenz über Long Covid und ME/CFS im Mai kam ein Team um den australischen Neurologen David Putrino zu einem deckungsgleichen Befund: Mäuse, die Immunglobulin G von Long-Covid-Patientinnen und -Patienten erhalten hatten, performten schlechter in Krafttests, waren motorisch unsicherer und reagierten empfindlicher auf Schmerzimpulse.
Quelle: thurgauerzeitung.ch