ℹ️ Eine aktuelle Studie aus dem Hanson-Labor hat das „Bild“ von ME/CFS verändert, indem sie einige Immun-„Narben“ aufgedeckt hat, von deren Existenz wir nichts wussten.

📌 Bei der Studie wurde eine neue Technik namens „Einzelzell-RNA-Sequenzierung“ eingesetzt, mit der die Genexpression einzelner Zelltypen aufgedeckt werden kann. Diese Methode ist weitaus präziser und ausgefeilter als alles, was bisher bei dieser Krankheit getan wurde.

📌 Die Studie konzentrierte sich auf die Erschöpfung der T-Zellen. Wenn T-Zellen aktiviert werden, verändern sie wie andere Immunzellen ihren Stoffwechsel, um mehr Energie zu produzieren. Wenn sie jedoch zu lange zu viel leisten müssen, signalisieren sie den Rückzug und verstärken ihre Hemmnetzwerke, die verhindern, dass sie aktiviert werden .

📌 Die Studie deckte ein breites Spektrum an Markern in T-Zellen auf (einschließlich epigenetischer Faktoren, Proteine, Transferfaktoren, „Vergiftung“), was darauf schließen lässt, dass die aktivierten T-Gedächtniszellen bei ME/CFS tatsächlich erschöpft waren.

📌 Der epigenetische Befund war besonders interessant, da er darauf schließen ließ, dass eine Infektion zu einem bestimmten Zeitpunkt die Art und Weise, wie die Gene von ME/CFS-Patienten exprimiert wurden, verändert haben könnte.

📌 Die Autoren schrieben treffend: „Zusammengefasst lassen diese Ergebnisse darauf schließen, dass ME epigenetische Narben auf den T-Zellen hinterlässt, was sie ‚bereit für das Fortschreiten in späte Erschöpfungszustände macht‘.“

📌 Sie vermuteten außerdem, dass körperliche Betätigung zur Erschöpfung der T-Zellen und möglicherweise auch zu Entzündungen beiträgt.

📌Während den T-Gedächtniszellen die größte Aufmerksamkeit zuteil wurde, wurden den Autoren zufolge auch „bemerkenswerte“ Veränderungen bei anderen T-Zellen festgestellt.

📌 Die Autoren schrieben, dass „die Herbeiführung der T-Zell-Erschöpfung ein vielschichtiger Prozess mit verschiedenen Auslösern ist“, und machten deutlich, dass es keine einfachen Antworten darauf gibt, woher die Erschöpfung kommt.

📌 Die Verdächtigen waren bekannt; die Erschöpfung der T-Zellen könnte jedoch auch durch eine chronische Infektion, eine Entzündung oder eine chronisch aktivierte Stressreaktion (Aktivierung des sympathischen Nervensystems) verursacht werden.

📌 In Bezug auf die Stressreaktion stellten die Autoren fest, dass eine Verbindung „zwischen dem autonomen Nervensystem und der Erschöpfung der T-Zellen wichtige Auswirkungen auf das Verständnis haben könnte, wie geistige oder körperliche Anstrengung PEM verursachen kann“, und verwiesen auf die dysregulierten Katecholamine (ANS-Neurotransmitter), die Nath in seiner jüngsten internen Studie entdeckte.

📌 Es stehen Medikamente zur Verfügung, die die Erschöpfung der T-Zellen bekämpfen. Die Autoren schreiben, dass „die Bestätigung der Erschöpfung der T-Zellen bei ME/CFS die Tür für den Einsatz von Medikamenten öffnen könnte, die ihre normale Funktion wiederherstellen können“.

📌 Die Autoren betonten außerdem, dass das Verständnis der Erschöpfung der T-Zellen bei anderen infektionsbedingten Erkrankungen wie Long COVID von entscheidender Bedeutung für das Verständnis dieser Krankheiten sein wird.

 

Quelle: healthrising.org