Ich höre meine Nachbarin Klavier spielen, Menschen auf der Straße einander Dinge zurufen.
Ich denke an die Wäsche, die seit geraumer Zeit fertig in meiner Waschmaschine liegt und daran, dass eine Dusche dringend mal wieder nötig wäre.
Ich liege hier und draussen zieht das Leben an mir vorbei.
Hier drinnen tickt die Zeit in Form meines Herzschlags, den ich bebend spüre, während der gewaltige Strom von Fieber und Schmerzen über mich hinwegrollt.
In meinem Inneren weint es, ich weine um alles, was nie wieder sein wird.
Ich weine, weil ich mir damit immerneue Kämpfe selbst kreiere, weil ich nicht loslassen kann.
Was war, wer ich war.
Und weil ich mich der Hingabe verwehre, einer Nicht- Zukunft, der ich nicht die Zuversicht schenken kann, die sie bräuchte.
Dem Lied, das die Nachbarin spielt, folgt ein nächstes.. irgendwann versiegt es... der Sonnenschein versinkt auf der Hausfassade... und die Strassen werden stiller.
Ich liege in meinem Bett, gefangen in einem Zustand, der jedem Versuch, ihn zu beschreiben, durch die Finger rinnt.
Ich bin nicht hier, nicht ich, nicht heute. Nur vergangen und ungelebt.