Da ein hoher Grad an oxidativem Stress Immunzellen schädigen kann, suchten Shankar und Davis zunächst nach Beweisen dafür, dass ein hoher Grad an oxidativem Stress in den T- und B-Zellen von ME/CFS-Patienten vorhanden war – und fanden ihn – allerdings nicht bei Männern, sondern nur bei Frauen.
Der ungewöhnlich hohe Gehalt an Antioxidantien in den Immunzellen beider Geschlechter deutete darauf hin, dass beide Geschlechter darum kämpften, den hohen Grad an oxidativem Stress einzudämmen.
Die Produktion von mehr T-Zellen erfordert mehr Energie. Dadurch werden die möglicherweise bereits geschädigten Mitochondrien von ME/CFS-Patienten stärker belastet. Der von den geschädigten Mitochondrien erzeugte oxidative Stress könnte die Mitochondrien weiter schädigen – und diese Möglichkeit bildete die Grundlage für das Modell der Autoren, was bei ME/CFS passieren könnte.
Während Studien darauf hindeuten, dass Metformin bei ME/CFS/Long-COVID helfen könnte, war Davis der Ansicht, dass diese Optionen der Anfang und nicht das Ende des Weges seien. Er stellte fest, dass die von ihm verwendeten Zellkulturen auch problemlos zur Beurteilung vieler anderer Medikamente verwendet werden könnten.
Quelle: healthrising.org